Der Tiger der sieben Meere

Erick Surcouf schreibt die Lebensgeschichte seines Freibeuter-Ururonkels als Abenteuergeschichte mit biografischen Zügen.

Gerade ist der erste Teil der Geschichte über den Kaperkapitän Surcouf erschienen. Anders als die meisten, oft drastisch romantisierten Piratengeschichten bildet diese Geschichte das wahre Leben von Robert Surcouf ab, der von 1773 bis 1827 gelebt hat und als Freibeuter unterwegs war.

Surcouf Comic Cover

Zur Erinnerung: ein Freibeuter besitzt im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Piraten eine staatliche Legitimation, den sogenannten Kaperbrief, um Schiffe von Nationen, mit denen sich ein Land im Krieg befand zu erobern oder zu zerstören. Surcouf zählt hier zu den erfolgreichsten Freibeutern der Franzosen im Krieg gegen England, knapp 50 feindliche Schiffe gehen auf sein Konto.

Das bemerkenswerte an dem vorliegenden Comic ist, dass einer der beiden Autoren ein Verwandter des Freibeuters ist: Erick Surcouf ist der Ururneffe von Robert Surcouf.

In opulenten Bildern und passend klassischem Stil wird die Geschichte Surkoufs in Form eines Abenteuerromans erzählt. Dabei geht es bei weitem nicht nur um Seeschlachten und Gemetzel, sondern der Lebensweg von Surcoufs Kindheit an wird beleuchtet.

Surcouf Comic Doppelseite

Doppelseite aus Surcouf, Band 1. Bildquelle: Leseprobe bei Splitter

Die Faszination der historischen Seefahrt merkt man Autoren und Zeichner an, insbesondere in den aufwendigen Darstellungen der Schiffe und Szenen, die teilweise fast Wimmelbildcharakter haben. Besonders deutlich wird diese auch nochmal im Anhang, in dem ein Bild des Comics als Bleistift- und danach als Tuschezeichnung gezeigt wird, und nochmal den aufwendigen Werdegang eines Panels und die Akrebie des Künstlers veranschaulicht. Angelegt ist die Comicserie auf vier Bände.


Surcouf Bd. 1: Die Geburt einer Legende
von Arnaud Delalande, Erick Surcouf, Guy Michel
Splitter
Hardcover, 48 Seiten, farbig, 13.80 EUR